Nordeney ist fest im Griff von Schnee und Eis. Am vergangenen Sonntag war es so schlimm, dass wir uns nicht getraut haben die Ferienwohnung zu verlassen. Immer wieder habe ich mich zum Testen, vor der Tür auf den Fußweg gestellt und bereits nach wenigen Bodenberührungen abgewunken. Es ging einfach nicht. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wäre ich gefallen und würde nun ein Bett im Norderneyer Krankenhaus belegen. Also blieben wir in der Wohnung und taten einfach mal nichts. Wie sich einige Tage später heraus stellen sollte, war das verglichen mit dem Abreisechaos am Sonntag, bei dem tausende Urlauber stundenlang im Eisregen auf einen Platz auf der Fähre warten mussten, lächerlich. Und auch als wir am Dienstag von der im Watt stecken gebliebenen Juister-Fähre hörten, waren wir froh, heil und trocken auf Norderney zu sein.
Am Montag war es dann ein wenig besser und wir konnten wieder an die frische Luft. Herrlich. Zu Fuß gingen wir durch die Stadt zu unserem geliebten Surfcafe, genossen die Aussicht aufs Meer und ein Heißgetränk zum Aufwärmen. Den Nachmittag und den frühen Abend verbrachten wir im Thalasso Badehaus. Vom Salzwasser erschöpft schlichen wir wieder in unser Quartier. Besser kann ein Tag nicht sein.
Wenn wir nur für eine oder zwei Nächte weg sind oder eine Städtereise unternehmen, bin ich gerne im Hotel untergebracht. Ansonsten miete ich lieber eine kleine Ferienwohnung. Ich finde das „hyggeliger“, wenn ich es mir am Abend auf einem Sofa gemütlich machen kann, als nur ein Bettt zur Verfügung zu haben. Ich fühle mich dann unabhängiger, kann selbst entscheiden, ob ich selbst kochen oder lieber essen gehen möchte und auch was die Frühstückszeiten anbelangt ist man flexibler. Der Preis dafür ist natürlich eine Einbuße in der Komfortzone, denn abwaschen und Betten machen, muss man selbst. Das darf einen nicht stören.
In der Nacht zu Dienstag begann es zu schneien und die Insel sieht nun aus, als hätte jemand Puderzucker darüber gestreut. Auch wenn es in Sachen Fahrradfahren dann schwierig wird, liebe ich den Schnee auf der Insel. In meinem ersten Blogpost über Norderney habe ich euch bereits vom Gefühl der Entschleunigung geschrieben. Wer mag liest es hier nochmal nach. Der Schnee intensiviert die Entschleunigung in meinen Augen noch mehr. Alles wird noch stiller, noch langsamer und Dinge, an denen man sonst nur schnell vorbei geradelt ist, werden jetzt viel intensiver wahrgenommen. Aufgrund von Glätte und eiskaltem Ostwind, gehen wir plötzlich Wege, die wir sonst nie gehen würden. Bleiben trotzt Eiseskälte stehen, ziehen die Handschuhe aus und fotografieren Eisskulpturen der Natur und bewundern dieses, im Norden Deutschlands, seltene Naturschauspiel.
In der Ferienwohnung mag ich diese Stimmung ganz besonders. Ich sitze dann, halb erfroren vom Strandspaziergang, auf dem gemütlichen Sofa, mache mir schummriges Licht, kuschel mich in eine Decke und nehme eines der Bücher zur Hand, das ich schon solange lesen wollte, zu Hause aber nie dazu kam. Hier geht das, hier finde ich die nötige Ruhe dazu. Meine linke Hand greift dann unweigerlich nach einem kleinen Keksteller mit super leckeren Schokoladenkeksen. Manchmal backe ich sie hier auf der Insel, manchmal bringe ich sie aber auch schon von Zuhause mit. Das Rezept stammt ursprünglich von der Insel. Aus der Inselloft Bäckerei Norderney. Heute möchte ich es euch verraten:
Rezept für Schokoladenkekse mit Mandeln und Meersalz
Zutaten:
1 Ei
1 Eiweiß
10 g Vanilliezucker
1 g Meersalz
300 g Butter
320 g Mehl
180 g Zucker
60 g Kakaopulver
125 g Mandelsplitter
Zubereitung:
Ei, Vanilliezucker und Salz verrühren. Die Butter hinzugeben und weiter verrühren.
Zucker, Mehl, Kakaopulver und die Mandelsplitter dazu geben und zu einem Teig kneten. Den Teig zu einer ca. 3 cm dicken Rolle formen und in Grischhaltefolie einwickeln.Im Kühlschrank ca. 2 Stunden ankühlen lassen.
Anschließend den Teig von außen mit Eiweiß bestreichen und in Zucker wälzen. In ca 1 cm. dicke Scheiben schneiden und auf einem Backblech verteilen.
Die Kekse im vorgeheizten Ofen, bei 200 ° C ca. 10-15 Minuten backen.
Fertig 🙂
Wie ihr seht, durften die leckeren Schokoladenkekse auch an die frische Luft und sich im Schnee austoben. Ich wünsche euch ganz viel Freude beim Nachbacken und viel Hyggezeit in den Abendstunden. Lasst es euch gut gehen.
Kærlig hilsen
Linda
Was ist was?
Sofa – Ikea Ektorp
Hocker – Ikea Ektorp
Kunstfell – Ikea
Decke mit grauen Sternen – Belly Button
Teller – GreenGate
Schale rosa mit weißen Punkten – GreenGate
Becher – Bodum
Teelichter – Chic Antique
Kathrin Brunckhorst sagt
Hallo Linda,
ich freue mich mit Euch, dass Ihr einen so wunderbaren Urlaub verbringen könnt. Wie mein Opa immer sagte:
Falsches Wetter gibt es nicht, nur falsche Kleidung.
Das stimmt, bis auf die Tatsache, dass man bei Eisglätte wirklich besser nicht rausgehen sollte. Aber Ihr macht es ja genau richtig und habt es gemütlich und entspannt. Herrlich wenn man aus der Eiseskälte kommt und sich mit einem heißen Kakao oder ähnlichem aufwärmen kann.
Deine Fotos sind wie immer ganz wunderbar !
Das Rezept klingt sehr vielversprechend und wird baldmöglichst ausprobiert. Hast Du ein bestimmtes Meersalz
das Du benutzt oder ist das egal ? Grob oder fein ? Bei einem gramm ist das ja vielleicht nicht ganz unwichtig.
Liebe Grüsse und weiterhin viel Spaß
Kathrin
Linda sagt
Liebe Kathrin, vielen Dank für deinen Kommentar. Du kannst feines Meersalz verwenden, das löst sich besser auf. Ich habe es aber auch schonmal mit ganz normalem Salz gebacken. Das schmeckte auch prima…. Hab einen schönen Tag. Lg Linda
Kathrin Brunckhorst sagt
Danke !!!!
Linda sagt
Sehr gerne 🙂
Gaby Eichhorst sagt
Hej Linda,
ach das hört sie ja wieder wunderbar an. Und die Bilder sehen mal wieder so toll aus.
Da werde ich ganz neidisch. Es ist so schön, bei dieser Kälte eine hyggelige Ecke zu haben
wo man lesen, relaxen und Kekse essen kann.
Die Ektorp Serie habe ich auch in meinem Wohnzimmer. Es gibt nichts bequmeres.
Wie heißt Eure Ferienwohnung denn?
Würde auch gerne mal 1 Woche dort verbringen. Mir geht es nämlich genauso. Ich kann
in Hotels gar nicht schlafen, weil ich mich dort so eingesperrt fühle. Wie Du schon erwähnt hast,
so kann man sich zeitlich freier bewegen. Mir macht es auch überhaupt nichts mein Bett selber zu machen
und das Geschirr zu spülen. Hauptsache die Unterkunft ist gemütlich 🙂
Die Kekse werde ich auch auf jeden Fall nachbacken.
Eine schöne Zeit noch auf Norderney.
Liebe Grüsse Gaby
Linda sagt
Liebe Gaby, vielen Dank für deinen Kommentar und deine lieben Urlaubswünsche. Ja, hier an der See und auf dem hyggeligen Sofa kann man traumhaft entspannen. Hab auch eine ganz schöne Zeit. LG Linda
Ute Löschnig sagt
Du kannst so toll alles um dich herum beschreiben. Man hat das Gefühl selbst dabei zu sein, oder bekommt Sehnsucht es dir nachzumachen.
Weiter so. Und das Rezept wird natürlich nachgebrachten.
Liebe Grüße
Ute
Linda sagt
Vielen Dank liebe Ute. Ich nehme sehr gerne auch die ganz kleinen Dinge wahr und freue mich, wenn ihr euch beim Lesen fühlt, als seid ihr mit dabei. Herzliche Grüße Linda
Dani sagt
Hallo Linda,
das sind tolle Bilder von der Insel und die Kekse sehen mega lecker aus – Rezept muss ich mir unbedingt notieren und alsbald ausprobieren – danke dafür
LG Dani
Linda sagt
Liebe Dani, freut mich sehr, dass es dir gefällt. Ich bin gespannt, wie dir die Kekse schmecken. Lass es dir gut gehen. LG Linda
Marileen sagt
Hallo liebe Linda,
einen tollen Artikel hast du da geschrieben. Ich bin gerade von Jennys Tulpentag-Blog herübergekommen und habe ein bisschen auf deinem Blog gestöbert. Ich bin auch ein absoluter Verfechter von Ferienwohnungen, man hat einfach viel mehr Freiräume.
Und deine leckeren Kekse backen sich in einer Ferienwohnungsküche auch einfach besser als im Hotel ;). Ich habe noch Sylter Meersalz zuhause, damit werde ich sie mal ausprobieren.
Liebe Grüße, Marileen
Linda sagt
Liebe Marileen, vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Es freut mich sehr, dass du die Verlinkung genutzt hast und mal bei mir vorbei schaust. Ich hoffe, es gefällt dir. Ich bin gespannt, wie deine Kekse gelingen, Berichte mir gerne davon. Kærlig hilsen Linda