Wenn ich Urlaub im Norden Dänemarks mache, zieht es mich immer einen Tag nach Skagen. Ich liebe diesen historischen Ort, die Magie des Lichts, das Zusammentreffen von Nord- und Ostsee, das alte Wippefeuer, die versandete Kirche und natürlich das Skagens Museum.
Das Skagens Museum ergab sich aus der in Skagen ansässigen Künstlerkolonie gegen Anfang des 20. Jahrhunderts. Die genaue Entstehungsgeschichte habe ich euch bereits im Adventskalender im letzten Dezember verraten. Wer es nochmal lesen möchte klickt einmal hier.
2015 wurde der neue Museumsanbau eröffnet und gleichzeitig der ursprüngliche Teil renoviert und erweitert. In dieser Zeit gab es für Besucher nur eine kleine Teilausstellung im Neubau. Im Februar 2016 konnte Dänemarks Königin Margrethe II. das Skagens Museum feierlich wieder eröffnen, so dass das Museum nun wieder komplett für Besucher zugänglich ist.
Im April dieses Jahres konnte ich endlich persönlich in Skagen vorbei schauen und den Museumsumbau genauestens unter die Lupe nehmen. Der Eingang zum Museum liegt nun in der Mitte des Gebäudes zwischen Neu- und Altbau. Rechts vor dem Eingangsschalter kommt man in den Bereich des Museumsshops, an dem ich nach dem Besuch leider nie vorbei komme. Rechts hinter dem Eingangsschalter führt eine Treppe ins Untergeschoss. Hier sind die Garderobe, Schließfächer und die Sanitärbereiche untergebracht. Kommt man die Treppe wieder hinauf hat man nun zwei Möglichkeiten. Geradeaus gelangt man ins ehemalige Gebäude mit der Hauptausttellung, biegt man nach rechts ab kommt man in den neuen Museumsteil, in welchem sich abwechselnde Ausstellungen befinden.
Damit ihr euch einen guten Eindruck vom Umbau und der aktuellen Hauptausstellung machen könnt, habe ich wieder ein kleines Video für euch. Um es anzusehen, klickt ihr einfach mittig auf das Bild:
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Im Hauptteil des Museums ist vom 13. Februar bis zum 28. Dezember dieses Jahres die Ausstellung „Ophængt“ untergebracht. In dieser Ausstellung zeigt das Museum eine moderne Form der sog. Salonaufhängung. Zur Zeit der Skagenmaler wurden Bilder in Kunsstausstellungen ausschließlich vom Fußboden bis zur Decke aufgehängt. Dabei hängen die Bilder so nah aneinander, dass sie sich fast berühren. Entscheidend sind weder die Epoche, noch der Künstler, noch das Thema sondern lediglich die Entstehung eines gigantischen Puzzles.
Als ich den „alten“ Museumsteil betrat, verschlug es mir beim Anblick der Vielzahl an Bildern fast die Sprache. Im ersten Moment war ich erschlagen und sehnte mir die ehemalige Ausstellung herbei, in der alles einen etwas aufgeräumteren Anblick hatte. Als ich mich an die Bilderflut gewöhnt hatte, gefiel es mir aber von Sekunde zu Sekunde besser. Ich setzte mich auf eine Bank und betrachtete die behangenen Wände. Mit jedem Blick entdeckte ich etwas neues. Das war wundervoll.
Im Museum traf ich auf Lotte Scherlund, die ich bereits im letzten Jahr in Anchers Hus getroffen hatte. Eigentlich ist Lotte Rentnerin, vertreibt sich aber mit der Arbeit im Museum ein wenig die Zeit und geht ihrer große Leidenschaft, der Kunst, nach. Lotte führte mich durch die renovierten Räume und verriet mir ihr Insiderwissen zu einigen Bidern.
Vor der Renovierung sah es hier ein wenig anders aus. Die ersten beiden großen Säle wurden nun durch den dritten Saal im hinteren Bereich ergänzt und sehen nun einheitlich aus. Der dritte Saal war früher ein Ort für wechselnde Ausstellungen und in vier offenen Räumen quadratisch angelegt. Die neue Gestaltung gefällt mir wesentlich besser und fügt sich sehr schön ein. Saal 2 und 3 sind im oberen Bereich, der auch betreten werden kann durch eine Glasbrücke verbunden. Diese Einbringung der modernen Zeit in das historische Gebäude finde ich sehr gelungen.
Rund um die drei Säle hängen in verschiedenen Räumen, Bilder zu speziellen Themen. Ein Raum widmet sich zu Beispiel Ane Brøndum, der Mutter von Anna Ancher. Ein Raum zeigt die Kinder der Maler und ein weiterer widmet sich Drachmanns Beerdigung. So ist das Heiligtum der Skagenmaler in einem schönen Rahmen eingebettet.
Im ehemaligen Museumsshop ist ein weiterer Ausstellungsraum entstanden. Aktuell dreht sich hier alles um die Architektur der typischen Skagenhäuser.
Im neugebauten Teil kann man vom 22. April bis zum 21. August 2016 die Ausstellung „I bølgen blå“ sehen. Es geht um das bekannte Bild „Badende Børn“ des Malers Jens Ferdinand Willumsen. Besonders beeindruckt hat mich hier die Darstellung der Bildentwicklung. Aber davon möchte ich euch ein anderes Mal erzählen.
Insgesamt hat es mir im Skagens Museum wie immer sehr gut gefallen. Der Umbau ist absolut gelungen und das Warten auf die Wiedereröffnung hat sich gelohnt. Wenn ihr im Sommer im Norden Dänemarks seid, kann ich euch einen Besuch hier sehr ans Herz legen. Die genaue Adresse, sowie Öffnungszeiten und Informationen zu aktuellen Ausstellungen findet ihr auf der Homepage des Museums. Lasst euch verzaubern und in die Zeit der Skagenmaler entführen.
Kærlig hilsen
Linda
Ute Löschnig sagt
Danke für deinen Bericht über das Museum. Ich werde es mir nun doch endlich mal ansehen. Und freue mich nun auch schon sehr darauf.
Liebe Grüße Ute
Linda sagt
Liebe Ute, vielen Dank für deinen Kommentar. Geh unbedingt hin. Es lohnt sich wirklich. Toll ist auch das Kombiticket mit dem du zusätzlich Anchers Hus und Drachmanns Hus besuchen kannst. Lg Linda
Smillas Wohngefühl sagt
Oh was für ein Traum! so herrlich lichtdurchflutet….
Und wieder ist ein Museum auf meine to-see-Liste gewandert…..;-)
Liebe grüße
Smilla
Linda sagt
Liebe Smilla, vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, die Skagenmaler und ihre Geschichte haben es mir seit Jahren angetan. Ich stehe im Museum und denke mich dann gedanklich in eine andere Zeit. Wenn es dich mal nach Skagen zieht statt in dein geliebtes Schweden, dann musst du hier unbedingt vorbei schauen. Kærlig hilsen Linda